Muttertags Blabla – Ich hab’s freiwillig getan. Sagt sie.

Muttertag, Hirselaibchen und die große Frage nach echter Anerkennung: In dieser Episode nimmt Thomas den Text von Gabriele Kuhn als Ausgangspunkt für einen ehrlichen Blick auf das Muttersein – jenseits von Blumen, Bastelherzen und Instagram-tauglicher Dankbarkeit.
Letzte Woche war hier Funkstille. Kein Versprecher, kein Wortspiel, kein schallender Trichter.
Nur ich – mit einer Frage, die sich schon länger angekündigt hatte, aber beim Schreiben der Jubiläumsfolge plötzlich ganz unüberhörbar vor mir stand: Wozu das alles?
Ein Jahr Podcast – und trotzdem das Gefühl, irgendwie auf der Stelle zu treten. Zugegeben: Das habe ich noch immer ein bisschen. Die Zahlen blieben kleiner als erhofft, was mich enttäuscht hat. Und irgendwann kam die leise, fiese Frage: Macht das alles überhaupt Sinn?
So viele Stunden für Recherche, Schreiben, Aufnehmen, Schneiden… und unterm Strich? Ein Nebenjob, der mir zwar das Ego wärmt – aber eben auch das Konto leert.
Ein unbezahlter Nebenjob mit Dauerauftrag für Hosting, Software, Website – und einem recht stabilen Abo auf Selbstzweifel.
Ich hab’s eine Weile weggeschoben, weitergemacht im Hoffnungstakt: Irgendwann wird’s schon. Aber zum Jubiläum ging’s nicht mehr. Ich musste rausfinden, wie viel mir das hier wirklich wert ist: Zeit, Geld, Energie.
Und ja – ich hab in der Pause gesucht. Keine große Erleuchtung. Aber eine ehrliche Antwort: Wenn ich den Schalltrichter nicht mache, erreicht das, was ich sagen will, niemanden. Dann bleibt es in mir stecken – wie ein Witz, den man verschluckt hat. Und das wär schlimmer als jede niedrige Downloadzahl.
Also: Ich bin noch da. Nicht, weil alles plötzlich perfekt ist. Sondern weil ich glaube, dass es Sinn macht – solange auch nur einer zuhört.
Nun, die Folge:
Muttertag, Hirselaibchen und die große Frage nach echter Anerkennung: In dieser Episode nehme ich eine Glosse von Gabriele Kuhn als Ausgangspunkt für einen Blick auf das Muttersein – jenseits von Blumen, Bastelherzen und Instagram-tauglicher Dankbarkeit.
Ich hinterfrage, ob „Ich hab’s freiwillig getan“ nicht doch ein bisschen zu glatt klingt. Zwischen poetischem Rückblick und rauem Familienalltag sollte doch auch Platz für jene Mütter sein, die keine Applauspause, sondern echte Wertschätzung brauchen. Denn wer drei Jahre nicht durchgeschlafen hat, darf auch mal Beifall klatschen lassen. Für sich selbst.
Der folgende Text ist eine Glosse von Gabriele Kuhn und erschien am 11 Mai 2025 im Kurier/Österreich. Bevor ich zu meiner Kritik komme, müssen wir den Text auch kennen.
Sonntag. Die Floristen rotieren, die Schnitzel werden knapp, und irgendwo in einer Küche steht ein Kind auf Zehenspitzen, um einen Kuchen zu backen – mit viel Liebe und Mehl am Boden.
Muttertag also. Ein Tag, an dem Mütter für ihr „Muttersein“ gefeiert werden. Für das Trösten, das Tragen, ihr Immer-da-Sein. Und das Durchhalten, im Sinne eines: Ich liebe dich eh, auch wenn du mir gerade den Karottenbrei ins Gesicht gespuckt hast. Schön. Und rührend. Und dennoch habe ich einen anderen Blick auf die Sause. Weil, ehrlich: Ich hab’s freiwillig getan.
Es gab keinen Vertrag, keine Castingrunde, nicht einmal Gruppenzwang. Sondern Liebe, Überzeugung – und ein bisserl hormonellen Leichtsinn. Und jetzt soll ich beklatscht werden, weil ich Schnuller sterilisiert, Hausaufgaben betreut und die Gute-Nacht-Geschichte bitte noch ein Mal, Mama gelesen habe?
Dankbar – jeden Tag
Hand aufs Mutterherz: Das war mein Job. Selbstgewählt. Ein schöner noch dazu. Wenn hier jemand Applaus verdient, dann sind es meine Kinder. Dafür, dass sie mich in meiner Rolle glänzen ließen. Dass sie trotz meiner pädagogischen Experimente wunderbare Menschen geworden sind. Und dafür, dass sie mich nicht für die Hirselaibchen verklagt haben, die ich ihnen lange als „Burger“ verkauft habe. Ich bin es also, die dankbar sein darf – nicht sie. Jeden Tag. Auch am Dienstag. Oder an einem Donnerstag im November.
Und nun bin ich Großmutter. Eine Rolle, die alles ist, nur keine Wiederholung. Neue Staffel, neue Folgen, anderes Drehbuch. Es fühlt sich großartig an – leichter und freier. Und wieder dieses einzigartige Gefühl: Was für ein Glück. Was für ein Geschenk. Diesmal aber: weniger Druck. Das Staunen bleibt: Welch unglaubliches Wunder, das da plötzlich wieder in meiner Nähe gluckst, wächst – und lacht. Muttertag? Ach, sollen andere feiern. Ich feiere einfach so. Still und dankbar. Mit Blick auf kleine Finger – und meine Familie.”
Frau Kuhn erzählt in diesem Text, was sie wirklich über den Muttertag denkt – und das ist überraschend ehrlich und schön unaufgeregt.
Sie sagt: Muttersein war für sie keine Pflicht, kein Zufall, kein Zwang – sondern eine bewusste Entscheidung.
Kurz gesagt: Muttersein ist kein Job, für den man einmal im Jahr Blumen bekommt – es ist ein Geschenk, das man selbst bekommen hat.
So weit, so weichgezeichnet.
Ein Text wie ein sonntäglicher Kamillentee – wohltuend, beruhigend, leicht süßlich. Und doch bleibt da ein kleiner, innerer Widerstand. Kein Wutanfall, kein empörter Einspruch – eher ein leises Stirnrunzeln. Denn während Frau Kuhn mit poetischer Gelassenheit durch ihre Mutterbiografie spaziert, fragen sich manche Leserinnen wohl – und nicht ohne Grund:
Moment mal – was ist mit mir?
Was, wenn sich das Muttersein nicht so leichtfüßig anfühlte? Wenn es kein „Job aus Überzeugung“ war, sondern einer, der sich still und stetig in den Lebenslauf geschlichen hat – mit Nachtschichten, Tränen und diesem ständigen Gefühl, irgendwie nicht zu genügen? Was, wenn das Klatschen zum Muttertag eben nicht überflüssig wirkt – sondern bitter nötig?
Mit anderen Worten:
Zwischen den Zeilen der Dankbarkeit versteckt sich ein Bild von Mutterschaft, das für viele eher nach Instagram-Filter als nach echtem Alltag klingt. Und genau darüber lohnt es sich zu sprechen. Nicht um den Text zu zerreißen – sondern um ihn zu ergänzen. Um den Raum zu öffnen für jene Stimmen, die sich in dieser stillen Dankbarkeit eben nicht wiederfinden.
Kuhn schreibt zum Beispiel: „Es gab keinen Vertrag, keine Castingrunde, nicht einmal Gruppenzwang.“
Sie war also durch und durch freiwillig Mutter und hat alles dafür getan. Freiwillig. Ohne Erwartungsdruck und Zwänge.
Wirklich?
Obwohl die Formulierung lässig daherkommt, schwingt da ein Bild mit, das für viele Mütter schlicht utopisch wirkt: die vollkommen freie Wahl. Keine äußeren Erwartungen, keine stillen Normen, keine mütterlichen “Pflichten” – stattdessen einfach nur Taten aus Liebe.
Tatsächlich ist doch die Mutterschaft gesellschaftlich nach wie vor der heilige Gral der Weiblichkeit.
Wer nicht Mutter wird, muss sich erklären. Wer es wird, aber nicht aufblüht wie eine pädagogisch geschulte Sonnenblume, erst recht.
Natürlich hat Frau Kuhn ihre Entscheidung bewusst getroffen – und das sei ihr auch von Herzen gegönnt. Aber viele Frauen werden eben nicht einfach Mutter, weil sie bei voller geistiger Klarheit vor dem Hormonrausch standen und dachten: „Ja, das mach ich jetzt.“
Sondern weil es der nächste logische Schritt war.
Weil die biologische Uhr tickt – und man das auch gesagt bekommt.
Weil der Partner wollte.
Weil alle Freundinnen plötzlich Babybauch trugen.
Weil die Gesellschaft es mit einem süffisanten „Na, wird’s bald?“ in jede Konversation schmuggelt.
Was ist mit jenen Frauen, die nicht aus Entscheidung Mutter werden, sondern aus der Situation heraus?
Weil das Leben nicht sanft nachgefragt hat.
Weil die Umstände drängten.
Weil zwischen Theorie und Schwangerschaftstest manchmal nur eine Nacht liegt – und kein Plan.
Auch sie sind Mütter. Nicht weniger – manchmal sogar mehr.
Weil sie in eine Rolle hineinfanden, die sie nicht aktiv gewählt hatten – und trotzdem blieben.
Trotz Angst. Trotz Zweifel.
Nicht aus romantischer Überzeugung, sondern aus Verantwortungsgefühl. Oder Liebe, die erst wachsen musste.
“Ich habs freiwillig getan“ – das klingt schön selbstbestimmt. Aber viele Mütter werden wohl auflachen. Ja, natürlich freiwillig (meistens)! Aber auch wenn keine Castingrunde stattfand: Die gesellschaftliche Erwartung, dass Frau Mutter wird (und es bitteschön auch gut macht), ist omnipräsent. Oftmals wirkt es freiwillig, obwohl es vielleicht tief verwurzelte Prägung, Rollenerwartung oder schlichtweg das Dogma „das ist halt Familie“ war.
Wenn Kuhn schreibt, sie habe das alles freiwillig getan, dann klingt das fast wie ein stiller Vorwurf an alle, die damit hadern. Wer überfordert ist, hat’s offenbar nicht „richtig gewählt“. Wer müde ist, war wohl nicht überzeugt genug. Wer überlastet, erschöpft oder auch nur ein kleines bisschen am Rand des Nervenzusammenbruchs steht, hört zwischen den Zeilen: „Selber schuld – weil ich fand’s schön.“
Ein bisschen beschämt diese Aussage unterschwellig all jene Mütter, die das Muttersein nicht als ihren „Job aus Leidenschaft“ empfinden. Wer jammert, hat’s ja offenbar „nicht verstanden“?
Das ist natürlich nicht Kuhns Absicht. Aber es zeigt, wie schnell sich ein gut gemeinter Text in ein stilles Tribunal verwandeln kann. Und wie schmal der Grat ist zwischen einem persönlichen Erfahrungsbericht – und einer impliziten Norm.
Denn ja: Mutterschaft sollte freiwillig sein.
Aber ist eben oft auch: gesellschaftlich verordnet, innerlich verunsichert und emotional ambivalent. Und darüber sollte Frau ebenso reden dürfen – ohne dass sie gleich den verbrämten Mutterorden wieder abgeben muss, weil es für sie eben doch kein verklärter Spaziergang war.
Auch der Satz „Wenn hier jemand Applaus verdient, dann sind es meine Kinder.“ macht mich nachdenklich.
Es klingt großmütig – aber ist es nicht auch ein bisschen kokett?
Eine subtile Selbstadelung?
Eine Art „Ich bin so eine gute Mutter, dass ich sogar den Applaus weiterreiche“?
Hier lauert unter der Oberfläche ein leises Unbehagen – vor allem bei denen, die täglich durchs Minenfeld des Familienalltags stolpern, ohne je auch nur eine Medaille aus Lego-Steinen zu erhalten.
Und man möchte sagen: Nein, liebe Frau Kuhn, behalten Sie den Applaus ruhig für sich. Denn ehrlich: Wer heute Kinder großzieht – inmitten von Inflationsängsten, Pandemie-Rückständen, TikTok-Erziehungsfragen und glutenfreien Wutausbrüchen – verdient deutlich mehr als nur Applaus. Und das spielts leider viel zu wenig.
Dieser Satz kann – bei allem guten Willen – auch so verstanden werden: Eine gute Mutter braucht keine Anerkennung. Ihre wahre Größe liegt im Verzicht.
Doch genau das ist der Punkt: Viele Mütter hungern regelrecht nach Wertschätzung. Nicht nach goldenen Pokalen, sondern nach einem schlichten: „Ich sehe dich. Ich sehe, was du leistest.“
Wenn dann so eine Formulierung daherkommt, die auf Zurückhaltung und „Ich danke lieber meinen Kindern“ macht, wirkt das für manche wie ein höflicher Tritt vors Schienbein.
Denn wer zwischen Haushalt, Arbeit, mental load und Hausaufgabenhilfe aufgerieben wird, möchte vielleicht einfach mal sagen dürfen:
„Ich bin müde. Ich brauche mal Wertschätzung. Und zwar nur für mich.“
Eine Frau, die Kinder in einer Welt großzieht, die sich oft anstrengender als ein Survival-Camp anfühlt, darf wohl auch mal einfach nur Anerkennung erwarten. Wenn man 3 Jahre nicht durchgeschlafen hat, sich im Supermarkt anbrüllen ließ und dennoch keine Personenschäden zu beklagen sind – da wäre eine Standing Ovation für die Mama nicht übertrieben.
Nicht für die Kinder. Nicht für den inneren Frieden.
Sondern für all das, was man tut, obwohl man längst in der Horizontalen liegen müsste – und trotzdem noch ein Quetschie reicht und die Socke vom Boden hebt.
Natürlich kann man seine Kinder feiern. Das sollte man auch!
Natürlich darf man ihnen danken.
Aber wer sich selbst dabei vergisst, läuft Gefahr, das alte Märchen zu nähren: „Die ideale Mutter will nichts für sich – ihre Bestimmung ist alles zu geben.“
Und genau davon brauchen wir langsam ein bisschen weniger.
„Und dafür, dass sie mich nicht für die Hirselaibchen verklagt haben, die ich ihnen lange als ‚Burger‘ verkauft habe.“
Man muss zugeben: Dieser Satz hat Charme.
Er wirkt harmlos, augenzwinkernd, ein bisschen selbstironisch – die Anekdote einer Mutter, die aus Notwehr kulinarisch kreativ wurde.
Aber: Diese Art des Rückblicks ist auch ein altbewährter Trick der Lebensnarration.
Was früher eine schweißtreibende Dauerbaustelle war, wird heute zur liebevollen Geschichte.
Das Chaos von damals wird nun zum Abenteuer.
Die Tränen im Bad, während das Kind draußen brüllt?
Ach, das war doch irgendwie… auch schön, oder?
Diese Verklärung ist verständlich – ja, vielleicht sogar Überlebensnotwendig. Denn wer will schon im Rückblick auf eine Zeit voller Selbstzweifel und Müdigkeit zurückschauen, ohne wenigstens ein bisschen Glanz über die Erinnerung zu streuen?
Für viele Mütter, die noch mittendrin stecken, wirkt das aber wie ein romantisierendes „War ja alles gar nicht so schlimm“. Wie ein verblümter Rückspiegel, in dem das Elend weichgezeichnet flimmert. Die Botschaft lautet – unausgesprochen, aber deutlich: „Du wirst später darüber lachen – also hör jetzt auf zu jammern.“
Und hier liegt der Haken. Denn während Frau Kuhn charmant von Hirselaibchen und Hormonglück erzählt, sitzen andere am Küchentisch, starren auf kalte Nudeln und fragen sich, ob das noch Leben ist oder schon ein sozial verträglicher Nervenzusammenbruch.
Mutterschaft ist nicht automatisch leuchtend.
Sie ist oft eine Mischung aus Kafka und Küchendienst – mit einem Schuss Schuldgefühl und dem ständigen Verdacht, irgendwas ganz grundlegend falsch zu machen.
Natürlich darf man später liebevoll zurückblicken. Aber es braucht auch Platz für jene, die das gerade jetzt nicht können. Die sich nicht mit einem Lächeln an die Stillprobleme erinnern. Die keine Hirselaibchen als Pointen verkaufen, sondern als Mahnung an das, was sie durchgestanden haben.
Denn wenn das Erzählen der Vergangenheit nur noch weich und warm ist, dann bleibt für die Härte der Gegenwart kein Raum. Und das, um es in Mutter-Neu-Sprech zu sagen, ist ein echtes pädagogisches Versäumnis.
„Ich feiere einfach so. Still und dankbar.“
Ein schöner Satz.
Ein Satz wie aus einem meditativen Kalenderblatt.
Ein Satz, der nur aus einer privilegierten Sicht so entstehen kann.
Diese Ruhe, dieses Feiern im Stillen – das ist ein Luxus.
Ein seelischer Balkon mit Aussicht. Und der steht eben nicht allen offen.
Denn was hier klingt wie bescheidene Reife, kann sich für andere Mütter wie ein Schlag in den Wäschekorb anfühlen. Für jene, die gerade nicht „dankbar feiern“, sondern eher „unbedankt funktionieren“.
Die alleinerziehend durch den Alltag taumeln und mit mentaler Erschöpfung um Wertschätzung ringen.
Die keinen Moment der Stille kennen, weil selbst die Nacht vom Babyphone durchkreischt wird.
Der Satz „Ich feiere einfach so“ ist dann kein Ausdruck von Weisheit, sondern von Distanz.
Distanz zu einer Realität, in der Muttertag vielleicht der einzige Tag ist, an dem eine Frau überhaupt mal ein „Danke“ hört – und sei es nur in Form eines schief gebastelten Eierkartonherzens mit Glitzerkleber.
Für viele ist dieser Tag kein überflüssiger Feiertag, sondern eine seltene Gelegenheit, sich für 24 Stunden mal nicht als Dienstleisterin der Familie zu fühlen.
Frau Kuhn darf still feiern. Das sei ihr gegönnt.
Aber es klingt auch ein bisschen wie:
„Ich brauch das nicht – also solltest du’s auch nicht brauchen.“
Und genau hier wird aus dem leisen Ton eine laute Frage:
Braucht man wirklich Zustimmung oder Wertschätzung?
Braucht man Dankbarkeit?
Ja. Manchmal braucht man sie.
Dringend.
Und das bedeutet nicht, dass man seine Kinder weniger liebt – nur, dass man sich selbst noch irgendwo spüren möchte zwischen Brotdosen, Zahnarzt Terminen und LEGO-Tretminen.
Der Text von Frau Kuhn ist klug, poetisch, versöhnlich.
Aber er spricht aus einer privilegierten Perspektive, die nicht allen offensteht.
Für eine Frau, die seit Langem mehr gibt, als sie hat – und täglich dagegen kämpft, sich nicht noch mehr zu verlieren – kann dieser Text wirken wie ein freundliches, aber sehr bestimmtes: ‚Sei bitte leise, wenn du müde bist. Dankbarkeit ist schöner als Applaus.”
Und das – darf man durchaus mal hinterfragen.