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Wie ich das mit dem Feminismus sehe
Feminismus begleitet mich nun schon einige Monate. Ich wollte ein böses Essay verfassen, inspiriert von den Frauenmärschen in Amsterdam. Es sollte eine bissige Abhandlung gegen den Fanatismus werden, der dort ganz offen gezeigt wird.
Ich habe aber rasch gelernt, das ich dem Thema an sich nicht gerecht werden kann, wenn Feminismus nur von dieser Ansicht überschattet wird.
Eine ironische Satire über kreischende Damen, die den Mann an sich verteufeln, dabei kommunistische Flaggen tragen, sich über sexuelle Erniedrigung aufregen, aber männliche Flüchtlinge aus Ländern mit noch viel schlimmeren Patriarchalischen Zuständen mit „Refugees welcome“ Flaggen willkommen heißen, ist nicht zielführend. Denn für die Unterhaltung und das Klischee sorgen ebendiese Aktivistinnen ganz von alleine.
Es ist meine Meinung, das die Verbaltreibjagd solcher Märsche dem eigentlichen Feminismus eher großen Schaden zufügt, weil er ebendies erreicht, was ich mit meiner nicht geschriebenen Satire vermeiden möchte. Dadurch werden sich Feministinnen immer auch mit dem Argument auseinandersetzen müssen, das sie eben nur kreischende und sich widersprechende Fanatiker seien – Pardon: ich meine natürlich Fanatikerinnen. Und dann passiert eben dies, das Feminismus in Schubladen abgelegt wird, weil Männereins einfach nur noch überfordert wird mit Ansprüchen, die nur noch als unlogisch oder weltfremd bezeichnet werden müssen.
Ich zum Beispiel habe keine Lust darauf, darüber zu diskutieren, ob eine natürliche Achselbehaarung feministischer ist, als der angeblich von Männern geforderte Kahlschlag derselben Haarregionen – und mich interessiert es nicht, warum sich Frauen darüber den Kopf zerbrechen, weshalb andere Frauen sich ihre Vulva rasieren. Aber natürlich liegt das ja an den hauptsächlich von Männern konsumierten Pornos. Seltsamerweise sind die Darstellerinnen solcher Pornos durchaus Frauen – und selbstverständlich machen die das nicht für das leicht verdiente Geld, sondern weil wir Männer sie dazu zwingen. Feministinnen dieser Strömung schreiben sich auf die Fahne, für gleiche Würde einzutreten, aber verurteilen doch wieder nur pauschal alle Männer für all jenes, was nicht ihren Vorstellungen entspricht – also auch dafür, das es Frauen gibt, die sich rasieren möchten und so viele das nur deshalb tun, weil es den Berührungsgenuss erhöht. Stattdessen wird Männern in die Schuhe geschoben, pädophile Tendenzen zu haben. Was geht es diese Gleichmacherinnen an, wenn ein Dämchen sich ihr Geld mit Pornos verdient? Ist das nun eine Frau zweiter Klasse, die man unbedingt aus ihrem Irrglauben holen muss; genau so fanatisch wie einst die Pseudo-Christen Weiber die die Prohibition forderten?
Wenn in alten Schriften der Mann vor der Frau genannt wird oder die Frau wieder mal unter dem Manne liegt, dann ist das für viele von ihnen ein Schlag ins Gesicht. Dabei hat das in religiösen Überlieferungen, abseits von Bibel und Koran natürlich, keine gesellschaftliche Bedeutung von Unterordnung die hier reininterpretiert wird.
Diese Interpretationsmasche hat mit Feminismus in etwa soviel zu tun, wie eine Kuh mit Ballett zu tun hat. Achsel – oder Schamhaar Feministinnen oder Frauen die sich benachteiligt fühlen, weil sie nicht im Stehen pinkeln können, auch nicht.
Jedoch mit diesen Frauen zu Diskutieren ist wie gegen eine Wand zu reden, sie verharren in ihrer eigenen Echokammer, in der sie nur sich und ihre eigenen Argumente reflektieren. Demnächst wird wohl noch verlangt werden, das Frauen ein Recht auf Kinder haben, ohne für die Zeugung einen Mann zu benötigen. Einen Supermarkt für Babys sozusagen, gentechnisch garantiert Mannfrei.
Ein Zitat: „Feminismus hat einfach nichts damit zu tun, ob man Make-up trägt oder nicht. Es geht dabei um die eigene Selbstwahrnehmung! Darum, dass sich Frauen darüber im Klaren sind, dass sie ein Grundrecht darauf haben, sich selbst zu verwirklichen. Egal, ob sie zu Hause bleiben, Kinder aufziehen oder im Beruf Karriere machen. Sie haben das Recht auf gleichen Zugang, gleiche Möglichkeiten wie ein Mann. Das ist Feminismus. Ob du dabei Make-up trägst oder nicht, ist irrelevant.“
Dies ist ein Zitat von Jane Fonda die mit dargestellter Sexualität in Filmen durchaus viel Berühmtheit erlangte, ihre alten Filme liebt und eine bekennende Feministin ist.
Für Körperbehaarung gilt genau dasselbe wie für Makeup – es ist egal ob du nun rasierst oder nicht – es kommt darauf an, ob du es magst oder nicht. Und dies Zitat ist ein Hinweis darauf, welchen Selbstwert sich Frauen geben, die solcherart von allen Frauen fordern und pauschal verurteilen, wenn manche das nicht so sehen.
Es gibt neben den, von vertrockneten Pseudoamazonen angeprangerten Schreiargumenten jedoch viele wunde Punkte, die viel mehr Betrachtung verdienen würden. Diese wichtigen und grundsätzlichen Wahrheiten ersaufen jedoch, angesichts der Dinge, über die man sich öffentlich echauffiert und sollten eigentlich für alle Geschlechter selbstverständlich sein. Sie sind es nicht, aber wie gesagt, die Schreierinnen und Moralpredigerinnen tragen selbst dazu bei, das man auch gleiche Würde und Gleichberechtigung schnell als Unsinn abtut.
Und das ist das eigentlich Traurige.
Sie selbst befeuern die Argumente jener, die ohnehin lauthals über Feministinnen lästern und lachen. Aber die Frauen, die einfach gleiches Recht, gleiche Würde fordern oder das unglaubliche Leid, das viele Frauen in schlimmen Familienzuständen ertragen, anprangern; Frauen also, die, nicht fanatisch brandschatzend, einfach nur weibliche Anerkennung fordern, werden damit ebenso in die Schublade der Lächerlichkeit geschoben.
Denn die Wurzel des Übels ist nicht die Frau, die nach mehr Rechten verlangt, es ist aus meiner Sicht nicht einmal das Patriarchat, das angeblich nur von Mann aufrecht erhalten wird.
Es ist das neuzeitliche „Mann oder Frau sein“ an sich – eine systemische Prägung, die bereits früh in der Familie beginnt und die unterhöhlter nicht sein kann. Es wird nur sehr gerne übersehen, das dies beide Geschlechter betrifft.
Welches Bild von Frauen soll den ein verwöhnter moderner junger Mann heute haben? Sieht man sich die neuen Medien heute an, erblickt man allerorten nur Supersexy Mädels, die sich auf instagram, facebook, Tictoc und dergleichen knapp bekleidet räkeln, ihre berühmte Entenschnauze machen und allerlei WerbeNonsens von sich geben. Wie soll das mit dem Bild, das die Feministinnen gerne hätten denn nun zusammengehen?
Ich betone, das ich mich als Feministen verstehe, jemand, der Frauen verehrt, für gleiche Rechte steht und vor allem für Gleichwürdigkeit. Deshalb ist es meine Meinung, Dass in der Feministischen Bewegung sehr vieles einfach nur populistisch unüberlegt falsch läuft.
Dazu mache ich einen kleinen Ausflug in die Geschichte. Wie ich in der letzten Episode schon anklingen lies, darf ich mich wohl als Kenner der Lakote Nordamerikas bezeichnen. Die Lakote gehören zusammen mit den östlichen und westlichen Dakote und vielen anderen Stämmen zur Nation der Sioux – die man fälschlicherweise gerne als Sioux ausspricht. Die Nation der Sioux ist die größte Nordamerikas gewesen.
Für die meisten Weißen waren die Ehefrauen und Mütter der Indianer unterdrückte Personen, die nichts anderes zu tun hatten, als Kinder zu gebären, diese groß zu ziehen und die Nahrung zu kochen. Ferner neben der Feldarbeit auch noch manchmal Vielweiberei ertragen mussten.
Ja, das Leben war voller Mühsal und Plackerei, aber doch anders als die Weißen glaubten.
Frauen wurden verehrt und man brachte ihnen Achtung entgegen.
Während die Männer auf die Jagd gingen oder in den Krieg zogen, hatten die Frauen die Aufgabe das dörfliche Leben in Gang zu halten und Mythen und Bräuche zu bewahren. Ihre mühsame Arbeit trug ihnen innerhalb eines Stammes oder über ihn hinaus ein beträchtliches Maß an Achtung ein.
Die Frauen bauten bei seßhaften oder für eine bestimmte Zeit an einem Ort lebende Stämme Feldfrüchte an, sammelten Beeren und Nüsse. Felle von Bison, Elch und Hirsch zu gerben und weiterzubearbeiten gehörte auch zu ihrem Tätigkeitsfeld wie auch die Herstellung von Kleidung, Schmuck und Mokassins.
Dabei konnte eine Frau ein ebenso hohes Ansehen erreichen wie ein tapferer Krieger.
Bei den Stämmen des Westens war auch die Korbflechterei Aufgabe der Frauen. Genau wie die Herstellung von Töpferei-Produkten. Viele der Frauen gelangten mit ihrem Können zu großer Berühmtheit und man reiste oft Tagelang, nur um sich eines ihrer Erzeugnisse einzutauschen.
Ferner gehörte die Erziehung der Kinder in ihr Aufgabengebiet. Anmerkung: Es waren die Frauen, die die zukünftigen Krieger und Jäger erzogen!
Die Indianerfrauen waren aber weit entfernt ihre Arbeit als Plackerei zu betrachten, sondern führten sie mit Befriedigung sogar mit fröhlicher Kameradschaft aus.
Besonders stolz waren die Frauen auf ihre künstlerische Rolle. Geschicklichkeit und Schöpfertum bei Handarbeiten bestimmten den Rang, den sie in ihrer Gemeinschaft inne hatten.
Bei Prärie-Indianern war auch das Aufstellen und Abbauen der Zelte Frauenarbeit. Das Weben von Decken oder die Herstellung der Tipi Ausstattung oblag der Frau, welches ihr, der Familie und dem Stamm nach außen großes Ansehen einbrachte. Die Schönheit von Dingen wurde stets von Frauen geschaffen.
Beim Irokesen-Bund, welcher aus ursprünglich fünf Nationen bestand, besaßen Frauenabgeordnete mit einer Art Repräsentantenhaus, das einem Senat von 50 Clanführern (Sachem genannt) beratend zur Seite stand, einen sehr bestimmenden Einfluss. So wie die Männer den Irokesen-Staat nach außen sicherten, so sicherte das auf Mutterfolge und Mutterrecht begründete Clansystem den Irokesenstaat nach innen.
Kinder folgten dem Totem der Mutter, Erben des Mannes waren die Kinder seiner Schwester. Familienbesitz blieb Eigentum der Frau. Im kommunalen Bereich waren die Frauen führend. Jeder Clan innerhalb einer Nation wurde von einer Clanmutter geführt. Sie schlug beim Tod eines Sachem den Frauen ihres Clans dessen Nachfolger vor. Er wurde auch, wenn er sich nicht bewährte, nach dreimaliger Verwarnung der Matrone vom Rat wieder abgewählt, manchmal, bei schweren vergehen, auch von Frauenhand getötet.
Auch wenn die Frauen die Basis der Familie waren, die kulturelle Tradition ihres Volkes bewahrten, so konnten sie trotzdem über die Einteilung und Erledigung ihrer Arbeiten völlig frei bestimmen.
In den Krieg zu ziehen, war Domäne der Männer, aber zuweilen verteidigten die Frauen ihr eigenes Lager oder zogen mit in den Krieg, um für eine Kriegergruppe zu sorgen oder auch die Pferde zu bewachen. Das waren durchaus bedrohliche Situationen. Manchmal begaben sich die Frauen auch in die Nähe des Schlachtfeldes, um die getöteten Feinde auszuplündern und die Beutestücke ins heimatliche Dorf zu schaffen. Die Frauen der Ute, welche mit in den Krieg zogen, hatten ihren eigenen speziellen Kriegstanz.
Einige Frauen gingen auch auf die Jagd. Wenn ein Mann bei den Ojibway tot oder abwesend war, gingen die Frauen zur Jagd.
Schon im Mädchenalter begleiteten sie ihren Vater auf Jagdausflügen. Sioux-Frauen standen ihren Männern auch in der Büffeljagd nicht nach und erlegten ebenfalls ihre Tiere.
Bei kriegerischen Auseinandersetzungen töteten Frauen die besiegten Feinde und skalpierten sie sogar. Bei den Cherokee – im Südosten – wurden Kriegerinnen in den Frauenrat gewählt, hatten Mitspracherecht über Krieg und Frieden und besaßen eine Stimme, wenn es um das Schicksal eines Gefangenen ging.
Bei den Chiricahua-Apachen lebte einst eine Kriegerin mit dem Namen Lozen, die die Schwester eines berühmten Häuptlings war, die als beste Reiterin, Pferderäuberin und Lassowerferin ihres Stammes galt.
Man schickte sie auch auf Späherdienste und zog sie im Kriegsrat, wenn es um Strategie ging, hinzu.
Woman Chief, eine von den Crow abstammende Gros Ventres, hatte mehr Mut als manch einer der Krieger ihres neuen Stammes. Wenn eine solche Frau eine Familie gründete, wurden die ansonsten weiblichen Aufgaben dieser vom Familienverbund und oder dem Stamm getragen.
Andere Frauen, die nicht in den Krieg zogen, stattdessen weiterhin den Haushalt führten, die Kinder groß zogen, galten und gelten auch heute noch als lebendes Gedächtnis. Sie bewahrten die Sprachen, die Rituale und Traditionen ihrer Vorfahren, waren stolze Hüterinnen des Glaubens, des Selbstbewusstseins und der Kraft der indianischen Kultur.
Ich übersetzte das mal und breche es herunter. Der Mann zog in den Kampf und riskierte auch auf der Jagd sein Leben. Sein Blut und Leben war der Einsatz und seine Rolle darin, Heim und Herd zu beschützen und zu versorgen. Sein ganzes Leben war diesem Zweck gewidmet.
Dafür konnte er mit Ansehen heimkehren und wurde von seiner Familie und seinem Clan hochgeschätzt. Er brachte diesem Heim und damit den Frauen höchste Achtung entgegen, denn Sie waren es, die ihn dazu erzogen haben, erst zu dem Mann gemacht haben, der er ist. Die Frauen waren es, die das Heim, für das er kämpft, erst erschaffen.
Wie man gerade gehört hat, waren diese Kulturen durchaus Matriarchalisch – es galt das Mutterrecht. Und die Frauenrolle war sehr flexibel – sie konnte selbst nach ihren Fähigkeiten wählen, was sie tun mochte, die Familie und der Stamm haben ihr das auch ermöglicht.
Gerade deshalb schätzten die Männer ihr Heim und Herd so hoch. Es gibt sagenhafte Geschichten um die Liebe bei den indianischen Kulturen, die belegen, das dies keineswegs einschränkend war, das genaue Gegenteil ist der Fall.
Ruiniert wurde das erst mit dem Einzug der Weißen und damit des Christentums, das archaisch patriarchalischer gar nicht sein kann. Das war auch in Europa so, hier jedoch wurden die alten Kulturen der Kelten und Germanen mit Stumpf und Stiel derart ausgelöscht, das man nichts mehr davon in der heutigen Gesellschaft vorfindet, weshalb uns jede Erfahrungsbasis dazu fehlt.
In allen alten Naturorientierten Kulturen war es der Mann, der nach außen verteidigt und vertritt und die Frau nach innen lenkte gestaltete und verwaltete. Der Einsatz des Mannes war sein Blut und sein Leben, die Entscheidungen, die dies Leben betrafen wurden von Mann und Frau gleichberechtigt getroffen.
Natürlich ist mir klar, das diese romantisierten Zeiten vorbei sind, aber sind es die zugrundeliegenden geschlechtlichen Instinkte auch? Und natürlich ist mir klar, das dieser Text in seiner Länge nicht ausreicht, um alle Punkte eingehend zu beleuchten und deshalb auch überspitzt werden muss.
Wo, wie heute, die Familie und deren Mitglieder nichts zu lenken, gestalten, verwalten oder verteidigen haben, weil das eine diffuse Elite per Gesetz übernimmt, verliert das Mann oder Frau sein an Bedeutung und die Position beider Geschlechter, der Bund als Familie und die Verbindlichkeit in einer Gemeinschaft mit Anderen wird geschwächt.
Das Familienbild verzerrt sich und wird zum verdrehten Bild der Konkurrenz zweier Geschlechter, die doch nur in der Zusammenarbeit und gemeinschaftlichen Rollenverteilung der besagten Elite die Stirn bieten könnten.
Das Schlimme daran ist, das sich diese Elite an ihren Entscheidungen selbst gar nicht beteiligt, sondern deren Ausführungen dem Volke überlässt.
Die Achselbehaarung hat heute scheinbar eine höhere Bedeutung als Würde und Respekt.
Frau wie Mann suchen nach Selbstbestimmung – ihrem angestammten Geburtsrecht, ihren Instinkten folgend.
Mann wie Frau suchen einen Weg, Jagd, Schutz, Schaffens- und Schöpferinstinkte leben zu lassen. Da dies heute nur innerhalb eines eng gesteckten leistungsorientierten gesellschaftlichen Rahmens geht, werden eben stellvertretend Dinge relevant, die sich innerhalb dieses Rahmens befinden und so hochgedreht, das sie provozierend werden.
Dabei passiert der heute so häufige Fehler.
Scham oder Achselhaare sind sichtbare Dinge. Ebenso eine Vulva oder ein Penis, der Mann ist als solcher sichtbar, Ungerechtigkeiten im Job sind sichtbar. Das sind die Äußerlichkeiten, die Symptome – aber nicht die Ursache.
Frau sucht an der falschen Stelle, man sucht im Außen. Kein Gesetz der Welt kann abseits von Arbeit und Justiz dafür sorgen, das Frau das gleiche Recht wie ein Mann hat, denn das beginnt schon bei den Eltern und später bei der Partnerwahl. Welches Gesetz soll denn einen dummen Mann davon abhalten, Frauen verächtlich zu betrachten?
Wenn Dein Partner ein Arsch ist, wer sonst als Du selbst kann dafür sorgen, das das endet? Und da er Deine Wahl war, weshalb verurteilst du alle anderen Männer gleich mit, anstatt dich selber an der Nase zu nehmen weil Du falsch gewählt hast?
Wenn Du zum Beispiel gleich viel wie Dein Kollege verdienen willst, dann ruf nicht nach der Gewerkschaft oder einem Gesetz – sondern stehe auf für Dich selber und rede mit deinem Chef.
Hier die Schuld pauschal auf die Männer zu schieben, ist falsch.
Gleiches Recht und gleiche Würde beginnt im Inneren, bei dir selbst, im inneren der Familie und wie Du Deine Kinder erziehst. Selbstbestimmung und Selbstwert kannst Du nur in Dir selbst und in den Gemeinsamkeiten mit dem anderen Geschlecht finden und nicht im Trennenden!
Wir alle sind unzufrieden, fühlen uns vielerorts unserer Rechte beraubt und protestieren und demonstrieren schlussendlich für Dinge, die an Dekadenz grenzen.
Im Vergleich zu den Protesten in Weißrussland, Afghanistan oder Hongkong wo es um echte Werte und Rechte geht und dafür sogar Leben riskiert werden, nehmen sich derlei zivilisierte Ansprüche gerade zu als lächerliche Firstworld Probleme aus.
Der heutig öffentliche Geschlechterkampf ist nur eine logische Folge unserer Art zu leben, wie wir erzogen wurden und wie wir unsere Kinder erziehen.
Wo sind denn die Jungs und Mädels, die sich dreckig machen dürfen, ihre Hosen an Bäumen zerreißen und in vielen kleinen Kräftemessen ihre Rangordnung ausmachen dürfen und Zusammenhalt erlernen? Wo diejenigen, die ihr Selbstvertrauen in allerlei spielerischen Abenteuern entdecken und erforschen?
Eltern heute sind nur allzu schnell bereit, die Erziehung und Wertevermittlung in der Krabbelstube mitsamt ihren Sprösslingen abzugeben, wo Kinder nach fremden Normen beobachtet und beurteilt werden.
Kinder heute die sich austoben wollen, gelten als hyperaktiv und man geht mit ihnen zum Psychologen. Bei jeder Schramme oder falls die Leistungen des Kindes nicht den Vorstellungen entspricht wird dann auch der oder die Pädagoge_in zur Rechenschaft gezogen. Denn selbst ist man dafür ja nicht mehr verantwortlich.
Abenteuer werden auf Bildschirmen erlebt, wo das Erleben, die Welt und das Gesellschaftliche in fertigen Bildern angeboten wird. Unter dieser elterlichen Bequemlichkeit leidet das Vorstellungsvermögen, Kind muss sich keine eigenen Gedanken und Vorstellungen mehr machen, es wird ihm ja vorgespielt und überlässt so das Denken und Lenken anderen. Das ist schon seit vielen Jahren psychologisch nachgewiesen.
Von trainiertem Selbstvertrauen und Selbstwert keine Spur.
Welchen Selbstwert haben die sexy Social Media Girlies, von denen ich vorhin sprach? Welche Vorstellung von Partnerschaft und Sexualität haben deren Fans?
Dasein und Erleben wird dem Haben untergeordnet und eine Rangordnung mit dem Besitz von Designerklamotten und Technik definiert.
Buben werden zu Schwachköpfen verwöhnt und Mädchen zu Diven behütet, das Selbstwertgefühl ist längst gesetzlichen und gesellschaftlichen Regeln unterworfen.
Die Menschheit ist die letzten 2000 Jahre nicht klüger geworden, sie ist unsagbar dümmer als davor und feiert diesen Verlust auch noch als Freiheit.
Alexis de Tocqueville, ein französischer Publizist, Politiker und Historiker, der als Begründer der Vergleichenden Politikwissenschaft gilt, sagte:
„Es gibt Leute in Europa, die, indem sie die Eigenschaften der Geschlechter miteinander verwechseln, Mann und Frau nicht nur gleich, sondern zu gleichen Wesen machen würden.
Beide werden degradiert; und nichts könnte daraus entstehen als schwache Männer und unordentliche Frauen.“
Tocqueville schrieb diese Worte im Jahr 1840.
Heute, 180 Jahre später, sind diese Worte so aktuell wie nie zuvor.