[podlove-web-player publisher=“15035″]
[podlove-web-player theme=“mobile“ config=“compact“ template=“mobile“ publisher=“15035″]
Der Mobbing-Influencer Oliver Pocher
In den jüngsten Wochen ist mir vermehrt vor Augen geführt worden, das die Ablehnung speziell gegenüber Frauen auf Instagram meistens in einer Tonart geführt wird, die ich nicht einmal mehr fragwürdig finde.
Ich mag es nicht, wenn Menschen ungerechtfertigt verurteilt werden, ich mag es nicht, wenn jemandem, den ich kenne, ein Unrecht geschieht.
Ich folge einer bekennenden Feministin auf Instagram und ich mag diese Dame und habe miterlebt, wie diese einen Shitstorm über sich ergehen lassen musste. Da gibt es Leute, die sich die mühe machen, Tweets in Photomontagen in falscher Reihenfolge zu publizieren, Doxing betreiben und schlimmeres, nur um jemanden mutwillig zu diskreditieren. Ich fass es nicht.
Ich bekomme über Ihre Beiträge sehr viel mit, wie speziell Frauen – die sich gerade auf dieser Plattform hervortun, auf extrem schmalen Grat zwischen Anerkennung und Ablehnung balancieren müssen.
In den jüngsten Wochen ist mir vermehrt vor Augen geführt worden, das die Ablehnung speziell gegenüber Frauen auf Instagram meistens in einer Tonart geführt wird, die ich nicht einmal mehr fragwürdig finde.
Das ist Mobbing in Reinkultur. Da ich selbst massive Erfahrung mit Mobbing habe, ist es natürlich, das sich mein Ungerechtigkeitsempfinden hier meldet.
Denn hier tut sich jemand hervor, der eigentlich seine Füße ziemlich still halten sollte.
Diese Episode ist ihm gewidmet – nichts zum lachen aber recht zornige Satire von meiner Seite. Satire nenne ich das deshalb, weil es offensichtlich rechtlich unbedenklich ist, was man unter satirischer Tarnung sagen darf und was nicht. Wer also mich und meine 20 minütige Unmuts-satire nicht hören möchte, lasse bitte diese Episode aus.
—
Meine Damen und Herren: Bühne frei für den Meister des Harassments, der Verunglimpfung und des öffentlichen Mobbings, den Bildschirmwächter mit zweifelhaften Moral und den Kontrolleur des schlechten Geschmacks – Oliver Pocher!
—
Er gehört zum deutschen Fernsehen, wie die Trolle in die Kommentarspalten bei Instagram und Facebook. Einst war er so etwas wie ein Hoffnungsträger der deutschen Comedy (von der man sich ohnehin einiges denken kann), ehe er sich eine verbale Entgleisung nach der anderen leistete und sich deshalb Mitte der 2010er Jahre in Müll-TV-Formaten wie „Global Gladiators“ neben Influencern und Reality-Stars wiederfand. Und offenbar entdeckte er dort seine neue Geschäftsidee: Die Methode Pocher. Auf C-Promis rumzuhacken und dabei darüber hinwegzutäuschen, dass er selbst einer ist. Einem echten Promi wie Günther Jauch oder Harald Schmidt konnte er live schon früher nicht Paroli bieten.
Der spätere Wiederaufstieg des Oliver Pocher ist eng verknüpft mit dem Namen Michael Wendler. Während der damalige Schlagersänger, im Schatten seiner jungen Freundin einen neuen Anlauf aufs Showgeschäft nahm, hing sich Pocher großmäulig und untergriffig wie eh und je, an die Fersen des Paares um davon zu profitieren.
Eine Methode, die er in der Vergangenheit schon immer wieder für sich zu nutzen wusste. So leistete er sich 2013 einen heftigen Schlagabtausch mit der Tennis-Legende Boris Becker, nur um diesen dann in eine TV-Show zu zerren und fürchterlich bloßzustellen. Er nutzte Boris Bekanntheit aus um davon etwas für sich abzuzweigen, indem er auf niedrigstem Niveau Neid und Missgunst der Menschen gegen diesen aufbrachte. Diese Manipulations-Orgel versteht Pocher perfekt zu spielen.
Anfang 2020 übertrug er dieses Modell auch auf andere Promis, zunächst vor allem Michael Wendler, und begann schon bald auch Instagram-Influencern auf die Finger zu schauen. „Bildschirmkontrolle“ nennt er das Machwerk in sozialen Medien, in dem er sich als eine Art Anti-Influencer-Influencer über diverse Menschen lustig macht, die ihr Geld mit Unterhaltung und Werbung im Internet verdienen.
Dabei hat Pocher es, nicht nur, aber vor allem, auf Frauen abgesehen. Unter dem Deckmantel von Satire beleidigt er Influencerinnen, in dem er sich über ihr Aussehen lustig macht, ihre Namen verballhornt und ihren kompletten Berufsstand immer wieder lächerlich macht.
Dass Sexismus und Misogynie Pochers „Humor“ ausmachen, ist nicht neu. Auch in seiner Hochphase in den Nullerjahren bestanden viele seiner Auftritte aus homophoben, rassistischen und sexistischen Sprüchen.
Besonders schlimm wurden Pochers Verbal-Attacken im Frühjahr 2020, als er sich auf Anne Wünsche und deren damalige Freundin Kim Zarwell einschoss, die in Pochers Augen unauthentische Werbung machten. Wüsten Beschimpfungen folgten immer heftigere Attacken, die in Drohbriefen gegen Zarwell endeten.
In einem Video outete er Zarwell als ehemalige Sexarbeiterin und zeigte ein auch altes Video, in dem sich Frau Wünsche leicht bekleidet präsentierte. Doxing nennt sich diese Praxis, in der persönliche Informationen gesammelt und dann veröffentlicht werden, um die Personen bloßzustellen. Oft kommt Doxing bei rechten Trollen vor oder in Wahlkämpfen – und eben bei Oliver Pocher.
Dieser rechtfertigt seine Attacken nicht nur mit „Satire“, sondern auch mit Kinderschutz, das heftet sich auch seine Gattin Amira, die als Sidekick Pochers in Erscheinung tritt, auf die Fahne. Der Vorwurf lautet, dass die Influencerinnen ihre Kinder in die Öffentlichkeit ziehen und vermarkten. Ein sicher diskutabler Punkt, der jedoch keine persönlichen Angriffe rechtfertigt und ohnehin seiner fragwürdigen Logik folgt. So sagte Pocher in einem seiner Videos: „Man muss sich nicht über sexuellen Missbrauch von Kindern aufregen, wenn man selbst sein Kind die ganze Zeit durch vermarktet.“
Das ist ein klarer Fall von Täter-Opfer-Umkehr und völlig aus dem Thema gegriffen.
Anne Wünsche sagt zur Causa Pocher: „Es ist so leicht, mit dem Finger auf andere zu zeigen, wenn man selbst nicht die Zielscheibe ist. Ich möchte nie wieder lesen oder hören, dass Oliver Pocher kein Mobber ist. Er macht das total gerne und er macht das sogar als Beruf!“
Pocher bekommt also auch Gegenwind zu spüren. Auch weil sich inzwischen nicht nur Unbeteiligte wie die Band Antilopengang mit ihrem Disstrack „Kleine miese Type“ sondern eben auch Opfer Pochers mit Statements zu Wort melden. So sagte auch Ex-Monrose-Sängerin Senna Gammour: „Es ist doch jetzt genug, Mann. Wenn es Comedy ist oder lustig sein soll, dann müssten doch viel mehr Menschen lachen. Ich sehe aber nur Hass, Negativität, Leute gehen aufeinander los, die sich nicht mal kennen und keiner hat es unter Kontrolle“
Pocher reagierte darauf, wie er es immer tut: Er schoss eine weitere Folge seiner „Bildschirmkontrolle“ gegen die Sängerin ab. Das hat Methode und kommt zumindest in seiner persönlichen Fanbase gut an, die sich am Beef aufgeilen.
Doch außerhalb der Blase Pocher nicht immer. So setzte auch RTL die Sendung „Pocher – gefährlich ehrlich!“ ab. Pocher fällt mit seinen Beleidigungen, seinen sexistischen und rassistischen Witzchen einer Entwicklung zum Opfer, vor der auch Dieter Bohlen nicht gefeit war. RTL will ein besseres Image und seriöser werden, das wird schwer, denke ich.
Männer, die sich dadurch auszeichnen, möglichst wenig Empathie zu zeigen, passen nicht mehr ins Konzept – und in die Zeit schon gar nicht. Das gilt für einen Dieter Bohlen genauso wie für den dagegen kleinen Oliver Pocher.
Mitte dieses Jahres hat der Proll Moderator erneut den Vogel abgeschossen: Erst macht er sich in seiner „Sendung“ darüber lustig, dass Influencer auf die dramatische Situation in Afghanistan aufmerksam machen – und ätzt dann auch noch gegen einen Spendenaufruf für einen afghanischen Frauenverein.
Pochers Hauptkritikpunkt: Dass die Leute ihrem Job nachgehen. Denn nachdem auf die humanitäre Krise aufmerksam gemacht wurde, wandten diese sich wieder ihren profanen Alltagsproblemchen – wie dem Wetter – zu.
Doch was für Pocher ein Unding ist, ist schlicht dem Job des Influencers geschuldet, der sein Geld eben damit verdient, seine Follower in deren Alltag mitzunehmen – und in dem spielt natürlich auch das Wetter eine Rolle.
Pocher wirft seinem Heimsender RTL schließlich auch nicht vor, dass in der zweiten „RTL Direkt“-Folge nach dem Afghanistan-Block ein Comedian auftrat und Werbung gesendet wird. So was stört natürlich nur bei Influencern.
Besonders biss er sich dabei an der Achtsamkeits-Influencerin Jiggyjules fest. Die wies nämlich auch auf die humanitäre Krise in Afghanistan hin und rief zu Spenden auf. Doch danach ging die eben wieder ihrem Job nach – und machte Werbung für eine nachhaltige Trinkflasche. Davor schob sie sogar noch einen Disclaimer, dass es nun einen Themenwechsel gäbe und, dass sie einen Teil ihrer Gage für diese Werbung an einen afghanischen Frauenverein spenden werde. Das es „nur“ ein Teil ist, war natürlich auch Pochers Spott wert.
Geld verdienen und auf Missstände aufmerksam machen, das geht in seiner Welt wohl nicht – außer man nennt das Ganze „Bildschirmkontrolle“ und heißt Oliver Pocher, dann ist es in Ordnung. Er kritisierte Jiggyjules scharf, machte sich darüber lustig, dass Spenden sowieso sinnlos seien, weil in Afghanistan ja eh keiner zum Geldautomaten könnte und hetzte mit dieser Logik seine persönliche Trollarmee auf das kleine Profil von Jiggyjules.
Die musste ihr Profil, wegen zahlreicher Hass-Nachrichten auf Privat stellen. Zuvor postete sie noch ein paar Statements dazu: Es gehe ihr sehr schlecht, schrieb sie in Bezug auf die Hass-Nachrichten. Und in Richtung Oliver Pocher schrieb sie: „Wer eine Frau anhand von verkürzten Darstellungen öffentlich durchs Netz jagt, darf sich nicht wundern, wenn ein misogyner Type mitmischen will. Pochers Worte tun mir nicht weh, sie sprechen nur für seine stumpfe Art zu denken.“
In den Hass-Kommentaren, die sie erreichten, habe sie jedenfalls „wesentlich Schlimmeres“ gelesen.
Dieser Fall ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, wie die Methode Pocher funktioniert. Damit, dass Pocher seine Trolle auf die Influencerin gehetzt hat und sie so dazu zwang, ihr Profil auf Privat zu stellen, hindert er die alleinerziehende Mutter an der Ausübung ihres Jobs. Damit dürfte er wohl sein Ziel erreicht haben.
Ich bin entweder extrem naiv oder einfach zu dumm, um zu verstehen, das seine Fans nicht merken, was dieser Typ da macht.
Der hängt sich tatsächlich das Mäntelchen einer moralischen Instanz um, um, seiner Darstellung nach, Missstände aufzuzeigen und bedient sich dabei derselben kommunikativen Mittel, für die er schon lange vorher abgewatscht wurde und abgestiegen ist und die er selbst in Interviews schon angeprangert hat. Ich meine, sogar RTL, der Dumpfschwatz-Sender schlechthin, hat ihm seine Show gecanceled! Das muss man sich mal andenken!
Ich habe mir bei meiner Recherche einige Artikel des Berliner Kurier (diese sind hier auch reichlich zitiert worden), der Zeit, Focus, ndr, taz, Wikipedia und Watson online durchgelesen und notgedrungen auch einige Videos des Herrn auf Youtube und Instagram angesehen, damit ich mir ein Bild machen kann – vorher kannte ich diese Type gar nicht. Deutsche Comedy ist mir zu dumpf, weshalb ich da auch deren Stars nicht kenne. Links zu den verwendeten Quellen findet ihr in der Beschreibung.
In einer Sendung von „Verstehen sie Spass“ wurde der Nonsensekomiker gehörig aufs Glatteis geführt – nur das wusste er nicht zu diesem Zeitpunkt.
Er sagte zu einer jungen Frau, die sich als Influencerin und Verlobte seines Schwagers ausgab, die gerne einen Livestream mit ihm machen würde: „Ich könnte Dir sofort, über Nacht, 100Tausend Follower besorgen, gar kein Problem. Sofort könnte ich das. Du wärst ein Star!“ „Aber Du willst es nicht?“ „Nein, ich werds nicht machen, warum sollte ich, ich kenn Dich nicht?“
Mein erster Gedanke an dieser Stelle war: Der braucht das, der braucht das wie Luft zum atmen. Zunächst betonen, wie groß, gut und halbwegs mächtig man sei und hernach wie unwürdig und nichtig man sein Gegenüber findet. Das ist ein Schwanzlängenvergleich. Dasselbe Verhalten habe ich vor 35 Jahren auch bei meinen lieben Klassenkameraden in der Grundschule erlebt.
Seine Frau Amira sagt von ihm: „Er hat die Scheißegal-Haltung. Ich kenne niemanden, dem es so scheißegal ist, wie scheiße ihn die Leute finden.“
Ich sage dagegen: das stimmt nicht. Der leidet drunter, das er abgestiegen ist und nicht mehr DER Star, der er einmal war. Er braucht den Zuspruch Gleichgesinnter, damit er sich als solcher fühlen kann und geifert nach deren Anerkennung. Und sein Mittel der Wahl ist: Andere Kleinmachen um sich selbst Größer zu fühlen. Die Grundlage für so ein Verhalten ist mangelnder Selbstwert und Neid und ein Hinweis für sein aufgeblasenes, aber inhaltsleeres Ego, gepaart mit einem fetten Machtkomplex! Das ist einfache Psychologie und kann jederzeit nachgeschlagen werden.
Das dürfte bei ihm schon sehr früh begonnen haben, lange bevor man ihn bei seinem Debütauftritt 1998 gehörig ausgepfiffen hat – offensichtlich hat er mit seiner Nummer damals wohl auch nicht den Geschmack getroffen. Er hat später Superstars auf der Bühne direkt beleidigt (Presswurst galt der Mariah Carry) und das deutsche Publikum lachte. Und es gab auch ordentlich Schimpf und Schande für Ihn – sodass er sich in Lets Dance in einen Damenbadeanzug ala Flashdance zwängen musste um seine Karriere noch zu retten.
Was geht es ihn und seine Frau an, wie andere ihr Geld verdienen? Was geht es irgend jemanden an, wenn manche mehr oder weniger talentiert versuchen, als Influencer ihre Brötchen zu backen? Man muss es nicht schön finden und es gibt tatsächlich Frauen und Männer im Influencer Bereich, die auch ich als schrecklich affektiert und maskenhafte Püppchen ala Kardashian wahrnehme. Aber das ist doch deren Problem. Es steht mir auch bei freier Meinungsäußerung nicht zu, andere öffentlich ohne sachliche Grundlage durch den Kakao zu ziehen, nur weil ich das Gesicht nicht mag.
Pocher nimmt sich nur Leute vor, die er als schwächer ansieht. Den großen Firmen, die tatsächlich Dreck am Stecken haben oder Politikern, die ihre Arbeit nicht gut machen, wendet er sich nicht zu, denn die sind als Opfer seiner Strategie ungeeignet – die lassen sich nicht auf einen Schlagabtausch ein, von dem er ja lebt. Das ist ihm allerhöchstens mal einen Einzeiler auf Twitter wert.
Pocher hats lieber einfach, er tritt nach unten, oder zumindest dahin, wo seiner Meinung nach unten ist und das aus Entfernung und nur mit dem Rückhalt von Fans und Publikum, wo er sich stark fühlt. Dazu braucht es keinen Rechercheaufwandt oder journalistische Sorgfalt, man muss nicht nach Beweisen suchen. Man erfindet sie einfach, dreht Worte aus dem Kontext und wenn das nicht reicht, dann beleidigt man – und fertig ist das Programm. Er sagt übrigens auf den Einwand, dass er durch das Influencer-Thema ja auch ordentlich Profit schlägt: „Selbstverständlich. Es ist ja mein Job.“
Ich frage mich, wie unreflektiert und arrogant muss man sein, wenn man sagt: „Die ganze Gesprächskultur ist nahezu zerstört“ – wenn man Selbst die Vorreiterrolle genau darin einnimmt? Pocher ist ein Disser, ein primitives Großmaul – der sich einen Job daraus gemacht hat, zu versuchen anderen deren Jobs, deren Leben und Ansehen kaputt zu machen.
Bei ndr findet man übrigens einen herrlichen Artikel mit dem Titel: Was darf Satire – Link in der Beschreibung.
Wäre er wirklich daran interessiert, das Internet zu einem besseren Ort zu machen, müsste er sich nicht über andere lustig machen, nicht über deren Namen oder Aussehen. Dann würde eine Darstellung der Ereignisse völlig reichen. Aber dazu müsste man sich und sein Oberstübchen schon anstrengen. Wozu, wenn man wie die Axt im Walde nur noch den Baum wählen muss, auf den man loshackt? Das geht auch ohne Nachzudenken. Das Pocher das nicht tut, belegen die Klagen gegen ihn und die Schadenersatzzahlungen, die er schon leisten musste.
Ich habe eine Scheu vor Kameras zu treten und aus dem Stegreif zu reden. Pocher schafft das mit links und ohne Anlauf, ja, darauf ist er wahrscheinlich sogar stolz. Hat er es doch geschafft, mit dem einzigen was er gut kann, eine sehr gute Einnahmequelle zu eröffnen. Seltsamerweise ist das genau das, was er an Influencerinnen so sehr kritisiert.
Ohne seine 2 Millionen große Follower-Armee wäre er nichts, gar nichts. So hetzt er seine Lemminge auf, und auf andere Menschen los, und missachtet dabei jede Würde, für die er sich angeblich so sehr einsetzt.
Wie einfach muss man gestrickt sein, wie schwächlich sich fühlen, um das als willfähriger Fan mit zu machen? Begreift denn keiner seiner Anhänger, das er nichts anderes als ein Influencer ist – das dieser Mann und seine Frau aber noch nicht mal was Eigenes haben? Keine eigenen Ideen, keine eigenen Gags? Was leistet er mehr als die von ihm angepatzten, was macht er denn besser? Es gibt keine politische Satire, keine Gesellschaftsthemen oder gar gutes Kabarettprogramm bei Pocher. Ihm geht es nicht darum, tatsächlich aufgrund seiner „Fallhöhe“ etwas zum Guten für die Menschen zu ändern. Nichts. Nur Diss – und untergriffige Anmache – Gesprächskultur ala Pocher.
Er und seine Amira haben auch einen eigenen Podcast – der nennt sich „die Pochers hier“ – was ist denn daran jetzt besser, als bei anderen? Die machen darin ebenso Werbung wie Influencer. Ah, Seine ist besser? Natürlich und da wirbt man für die Wohnzimmerwanze Alexa – ja, sehr authentisch und nachhaltig und natürlich viel besser als Werbung für eine Trinkflasche.
Zum Selbstmord eines Opfers von Mobbing Anfang Februar 2021 wurde erneut eine öffentliche Diskussion zu Cybermobbing losgetreten die auch durch alle Gazetten ging. Frau Kasia Lenhard, die sich von dem bekannten Fußballer Boateng getrennt hat und deswegen von Boateng selbst und seinen Fanidioten diffamiert und extrem angegriffen wurde, hat sich selbst getötet.
Dazu schrieb Amira Pocher in einer Instagram Story:
“Ich finde es unmöglich, dass sich Leute das Recht herausnehmen, zu behaupten, sie wüssten, warum sich eine junge Mutter das Leben genommen hat. Was gibt euch das Recht? Ich halte es für pietätlos, dass sich Menschen medial, wissend oder unwissend, zu diesem tragischen Vorfall äußern! Mein herzlichstes Beileid geht an dieser Stelle an die Familie.“
Aber Hallo! Die Mutter der Verstorbenen, die die letzten Tage mit ihrer Tochter verbracht hat, hat veröffentlicht, das sich ihr Kind wegen des Mobbings auf Instagram getötet hat! Die Mutter sagte das! Da zu schreiben, das die Gründe keiner wissen kann, ist eine gefährliche Verharmlosung und beschämende Pietätlosigkeit der Mutter gegenüber.
Obwohl die Pochers mit Frau Lenhards Tod nichts zu tun hatten, sah sich Amira trotzdem auch mit Vorwürfen wegen des Mobbings konfrontiert, das die Beiträge der Pochers auslösen. Gegen diese Vorwürfe setzte sie sich auf ihren Profilen auch massiv zur Wehr.
Natürlich bestreitet sie, ebenso wie ihr Gespons, das die Sendungen der beiden Mobbing sind.
Es ist ja nur Satire und öffentliche Personen darf man schon auch ankacken – sagte Herr Pocher einmal. Und hier gefällt mir dann auch das Argument Amiras gut: „Es sei pietätlos sich medial zu äußern, wissend oder unwissend …“ ach ja? Wohl nur, wenn es gegen die Pochers geht!
Wer gibt euch denn das Recht, wissend oder unwissend, öffentlich medial andere abzuschlachten, wenn ihr dieses Recht bei Anderen gegen euch angewendet bedenklich findet?
Es ist wieder einmal die alte Pilatus-Strategie: sich die Hände in Unschuld waschen.
Donald Trump behauptet schließlich auch, das er nichts mit dem Sturm auf das Kapitol zu tun hat, und damit nicht auch mitverantwortlich ist für die Toten ebendort. Für die Angriffe auf die Opfer ihrer „Bildschirmkontrolle“ waschen sie sich ihre Hände auch in Unschuld, oder? Ist ja nur Satire und ein Job.
Soviel zur Scheißegal Haltung. Bisher hat sich ja Gottseidank noch keine von den Pochers direkt angegriffene Influenzerin getötet, ich hoffe wirklich, das bleibt auch so.
Pocher hat nur ein einziges Talent und das ist seine große Klappe gepaart mit Null Einfühlungsvermögen. Ein unterkomplexer Gossenclown mit Straßenjargon und im Gespann mit kongenialer Ehefrau.
Mit dem Geld, das man mit Mobbing und dem Vorschub dazu, verdient, lässt sich wohl richtig gut leben. Zumindest, wenn man kein Gewissen hat.
Wie gut, das sich in seiner Fanbase Gleichgesinnte treffen, der neidige Bodensatz dem er selbst angehört. Da hat man sie dann auch gleich auf einen Haufen: Menschen die keine Lese- und Verständniskompetenz aufbringen, nicht weiter denken, als zu ihrer Nasenspitze. Menschen denen das Leben und Schicksal anderer völlig egal ist und die es nötig haben, einem Anführer zu folgen, von dem sie sich bereitwillig und ohne etwas zu hinterfragen, wie Schäfchen von einer Futterwiese zur nächsten führen lassen. Und eines Tages zum Schlachthof.
Danke und guten Abend.
Quellen:
Was darf Satire?: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/wir_ueber_uns/wasdarfsatire100.html
Pocher bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Oliver_Pocher
Pocher Methode: https://www.berliner-kurier.de/show/die-methode-oli-pocher-der-gegenwind-fuer-den-anti-influencer-influencer-waechst-li.164035
Pocher gegen Jiggyjules: https://www.berliner-kurier.de/show/oliver-pocher-aetzt-gegen-spendenaufruf-fuer-frauen-in-afghanistan-erneute-attacke-auf-influencerin-li.177621
Pocher und die Gesprächskultur: https://www.watson.de/unterhaltung/tv/455574197-mit-unterstellung-kann-sie-nicht-leben-eklig-oliver-pocher-heftig-kritisiert
Pocher in Verstehen sie Spass: https://www.youtube.com/watch?v=lNb-eZWFm5
Der Tod von Kasia Lenhard: https://taz.de/Tod-des-Models-Kasia-Lenhardt/!5746382/Pocher und die Vorwürfe wegen Mobbings, ausgelöst vom Tod von Kasia Lenhardt: https://kurier.at/stars/tod-kasia-lenhardt-mobbing-vorwuerfe-gegen-oliver-pocher-nehmen-fahrt-auf/401187379
Amira Pocher wehrt sich gegen Mobbing Vorwürfe: https://www.watson.de/unterhaltung/stars/188732161-amira-pocher-schiesst-nach-mobbing-vorwuerfen-gegen-kritiker