Affirmablödsinn

4. Februar 2022

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Es ist eine Lüge

Man könnte sie auch als „Glaubenssätze“ beschreiben, die meist bejahend oder zustimmend eingesetzt werden. Leider sind in unserer Kultur vor allem negative Glaubenssätze viel häufiger. Viele Menschen sagen sich, dass Sie etwas nicht schaffen, dass die Umstände schuld sind oder sich das ganze Universum gezielt gegen sie verschworen hätte. Und schuld dran ist die Politik, der Nachbar oder die Arbeitskollegen.

Ö3 Podcast Award Nominierung: https://bit.ly/31rh3Vq

Affirmationen, was ist das eigentlich?
Laut Definition handelt es sich dabei um Versicherungen beziehungsweise Beteuerungen gegenüber sich selbst. Typische Affirmationen sind:
„Ich liebe mich, so wie ich bin.“„Ich glaube fest an meine Ziele.“„Ich bin überzeugt, sie zu erreichen.“„Ich gebe jeden Tag mein Bestes.“„Ich allein bin für mein Leben verantwortlich.“„Ich bin dankbar für alles, was ich bin und habe.“„Alles wird gut.“ „ich habe Geld.“ „ ich bin erfolgreich.“ „ich nehme ab.“ und so weiter …

Man könnte sie auch als „Glaubenssätze“ beschreiben, die meist bejahend oder zustimmend eingesetzt werden. Leider sind in unserer Kultur vor allem negative Glaubenssätze viel häufiger. Viele Menschen sagen sich, dass Sie etwas nicht schaffen, dass die Umstände schuld sind oder sich das ganze Universum gezielt gegen sie verschworen hätte. Und schuld dran ist die Politik, der Nachbar oder die Arbeitskollegen.

Ich bin auf Affirmationen gestoßen, da war ich noch recht jung, um die 18 Jahre – das erste mal in einem Buch von Joseph Murphy „Die Kraft des positiven Denkens.“ – dann alsbald zu Napoleon Hill gewechselt, der dem Ganzen schon fast eine magische Struktur gegeben hat mit „Denke nach und werde reich“.

Ihr hört es vielleicht, noch heute stehe ich diesen Büchern mehr als skeptisch gegenüber, fast schon verächtlich, gleichwohl dahinter sehr wohl auch Wahrheit steckt.

Vielfach werden Affirmationen auch mit dem Gesetz der Resonanz verwechselt, aber auch das ist nur die halbe Wahrheit. Affirmationen sollen uns helfen aus unserer negativen Gedankenspirale heraus zu finden und diese durch eine positive ersetzen.

Das Resonanzgesetz besagt im Grunde, das wie wir glauben, auch von uns ins Leben gerufen wird. Also negatives das Negative anzieht und natürlich umgekehrt. Auch das ist wahr, grundsätzlich. Das sagt schon aus, das wir unseren Selbstglauben verändern müssen, um eine positive Resonanz erst erzielen zu können.

Und dabei sollen uns Affirmationen helfen. Tun sie das?
Nein. Tun sie nicht. Zumindest nicht so, wie wir es auf vielen Websites und YouTube Videos erklärt bekommen. Das wäre auch viel zu einfach.

Einem Menschen der sich wertlos fühlt zu sagen, das er Wert hat, ist wie ein Tropfen Wasser in der Wüste. Das verdampft, es macht nicht einmal zisch und alles ist wieder so wüst und trocken wie zuvor.

Das Problem ist das Ding mit dem Glauben. Man muss nur richtig dran glauben, sagen die Bücher, sagen die Coaches, sagen die Texte – aber wie man das macht, mit dem dran Glauben, das sagen sie Dir nicht.

Wenn Du etwas Selbstreflexion betreibst, also wenn Du innerlich mal ganz ehrlich auf den Leben blickst, dann weißt Du auch, woher Deine Glaubenssätze kommen.

Viele negative Affirmationen stammen aus der Kindheit und wirken sich leider bis auf den heutigen Tag aus: „Du bist immer so langsam.“ „Du kannst nicht logisch denken.“ „Du wirst es nie zu etwas bringen.“ „Du bist so unstrukturiert.“ „Du bist unsportlich.“ Kennst du das oder ähnliches?

Sätze wie diese sind Zuschreibungen von anderen. Häufig von Eltern, Geschwistern, Verwandten. Das Problem daran: Je häufiger wir so etwas hören, desto eher glauben wir auch daran und
handeln entsprechend – eine selbsterfüllende Prophezeiung. Oft ist den Menschen die dir soetwas sagten nicht einmal bewusst, wie toxisch ihre Aussagen wirken. Solche pauschalen Zuschreibungen brennen sich ins Gehirn und die Seele und nagen am Selbstwertgefühl. Wir richten dann unser Handeln danach aus und was passiert? Wir Bekräftigen diese Einflüsterungen damit!
Affirmationen die in ein Tun münden sind Bekräftigungen!

Stell Dir mal folgendes vor:
Du bist in in einer schweren Situation, vielleicht obdachlos. Du lebst derzeit bei Freunden auf der Couch, sammelst PfandFlaschen im Müll und Kippen auf der Straße, damit Du was zu rauchen hast. Dir gehts dreckig, du bist allein und ziemlich schmutzig.

Und dann kommt einer und sagt, „Alter, fang mal an positiv zu denken, sag Dir jeden Tag immer wieder den Satz: Ich bin reich, es geht mir gut – Bedenke, das Affirmationen so gesprochen werden sollen, als ob es schon da wäre, also nicht: ich werde Geld bekommen sondern: Ich habe Geld, ich habe ein Obdach, Es geht mir gut. Glaub mir, dann wird das schon.“

So ähnlich erging es mir damals. Und ich habe dran geglaubt, also daran, das das helfen muss, schließlich haben das andere ja auch geschafft.

Nein, es hat nicht geholfen. Ganz im Gegenteil, es ist immer schlimmer geworden.
Aber warum?

Tim Schlenzig von mymonk.de sagt dazu, das wir uns in einen Krieg im Kopf verwickeln und er hat Recht. Ich selbst habe das vor Jahren von einem Schamanen gelernt.
Er sagte das uns die inneren Überzeugungen zu Entscheidungen und Handlungen bringen, die uns zu dem machen, was wir sind, also unsere Glaubenssätze die Grundlage unseres Handelns sind. Das ist ein aktiver Vorgang, bei jedem Ding, das wir erleben, lösen wir einen inneren Dialog aus, der uns die Situation so erklärt und bestätigt und zu einem entsprechenden Handeln bringt – wie es unseren Glaubensmustern entspricht. Dagegen sind Affirmationen nur gedachte Worte – kein Handeln.

Verstehst Du was ich hier sage?

Ich sage dir, das nicht Deine Umwelt es ist, die Dich schlecht behandelt, sondern das Du es so sehen willst, das Du eines Tages in Deiner Vergangenheit entschieden hast, das die Einflüsterungen der Anderen, Du seist nicht gut genug, nicht schnell genug, glauben willst.
Du hast begonnen, daran zu glauben. Und nun suchst du in jeder Situation, jeder Gelegenheit nach Anzeichen, die Dir diesen Glauben bestätigen. Du handelst nach Deinem eigenen Glaubenssatz – und weil Du es tust, bekommst Du auch die dazu passende Resonanz die deine innere Überzeugung bekräftigt.

Es erscheint also als gute Idee, da aktiv mit Affirmations-übungen entgegenzuarbeiten, man muss das was man sich eingeredet hat, ja auch ausreden können.

Nun, da deine negativen Glaubenssätze seit Deiner Kindheit einzementiert sind, sich tief ins unbewusste gegraben haben, kommst Du mit Deinem Verstand und sagst: „Stimmt nicht, ich bin gut, ich bin genug.“
Fühle nach, was für ein Gefühl löst es aus, wenn Du Dir solche Affirmationen sagst?

Ist da Erleichterung, ist da Licht und Hoffnung – ist da vielleicht volle Zustimmung – dann gratuliere, dieser Podcast ist hier zu ende für dich, geh Deinen Weg weiter, Du hast es geschafft.

Oder ist da das altbekannte Gefühl, das dir sagt: „ na, das hilft vielleicht anderen, aber mir?“ Spürst Du Widerstand? Das leichte ziehen der Verzweiflung in der Magengrube?

Wenn Du das empfindest, verlass dich drauf, Dein Gefühl ist richtig, denn es sagt dir, das Du mit einer Affirmation nichts erreichen kannst.

Nehmen wir doch noch einmal das Bild von vorhin auf, den Menschen der obdachlos im Müll nach Verwertbarem wühlen muss um zu überleben.

Während er das tut – und verzeiht, wenn ich von einem Mann spreche, selbstverständlich gilt das auch für Dich als Frau – während er also im Dreck wühlt sagt er sich: „ich bin reich, es geht mir gut, Gott sorgt für mich, ich habe ein Obdach“

Er macht das schon seit Monaten so, vielleicht sogar jahrelang und nichts hat sich geändert für ihn.
Es ist sogar schlimmer geworden. Vielleicht entdeckst du selbst, warum das nicht funktionieren kann:
Ich bin reich sagt er sich, während er eine Pfandflasche im Müll findet.
Ich habe ein Obdach, sagt er sich, während er sich bei einer Hilfsorganisation eine Isomatte holt, damit er unter seiner Brücke nicht auf dem gefrorenen Boden schlafen muss.
Es geht mir gut, sagt er, während er sich die Seele aus dem Leib hustet.

Jedes Mal, wenn er sich etwas positives sagt, fährt das gegen die Wand seiner Realität. Jedes mal, wenn er das tut, gibt im seine Wirklichkeit einen mächtigen Schlag in seine Magengrube. Und jedesmal manifestiert sich seine Wirklichkeit noch ein kleines wenig mehr, denn, er macht sich selbst erst Recht jedesmal darauf aufmerksam, wie schlecht es im – im Gegensatz zu seinen Worten – eigentlich geht.

Im laufe der zeit ist er daran verzweifelt und macht sich Vorwürfe deswegen.

„Ich bin nicht mal dafür gut genug, ich kann nicht stark genug glauben, noch nicht einmal das kann ich.“
Und heute ist dieser Mann tot, erfroren in einem Waggon am Bahnhof von Innsbruck. Ja, ihr lieben, diesen Mann gab es wirklich – ich habe ihn kennengelernt, als ich im Winter 1987/88 aus Tirol einmal für ein Wochenende nach Hause in die Steiermark gefahren bin. Er sprach mich an, und bat um etwas zu essen. Ich bin damals mit ihm zu einer Würstelbude und hab ihm etwas gekauft und ein bisschen auf Vorrat. Sein Name war Bernd, er kam aus Kärnten und war ein Angestellter in seinem früheren Leben, sehr intelligent. Ich hatte 3 Stunden bis zu meinem Zug, also hatten wir lange Zeit um zu reden.

Es war eine sehr schicksalhafte Begegnung, denn ich hatte bösen Liebeskummer damals und einen halb ernsten Suizid Versuch hinter mir. Er war es dann auch, der mir sagte – sie kann nicht die Liebe Deines Lebens sein, denn sie ist nicht in deinem Leben, oder?

Dieser Mann war es, der, während er mir in der kurzen Zeit sein Leben beschrieb, auch erklärte, warum das positive Denken nicht funktioniert und er hat mir erklärt, das all diese wunderschönen Bücher eine Geldmaschine sind, die so geschrieben werden, das man immer noch das nächste Buch kauft, weil man nie alles erfährt darin. Er starb in diesem Winter.

Ich bin danach noch oft da am Bahnsteig gestanden und habe ihm im Stillen gedankt – wenn ich selbst auch noch viele Jahre gebraucht habe, um sein Beispiel ganz zu verstehen und für mich umzusetzen. Das gelang mir erst, als ich das angehäufte Wissen all meiner Lehrer und Lehrerinnen und meine Erfahrungen eines bewegten Lebens zusammen brachte und aus den Bruchstücken ein ganzes für mich formen konnte. Bernd war mir einer dieser Lehrer, ich möchte ihm gerne danken dafür.

Es gibt keine einzige positive Affirmation, die gegen Deine Realität etwas bewirken kann, wenn Du diese nicht wirklich auch glauben und fühlen kannst – im Gegenteil, dann manifestierst du diese Wirklichkeit sogar noch immer mehr.

Verstehst Du das?
Du machst Dir den Dreck deines Lebens erst recht bewusst, wenn Du versuchst, mit Deinen Gedanken dagegen zu steuern und Deine Wirklichkeit nichts von den schönen Worten auch beinhaltet – das klappt so nicht.

Du meditierst vielleicht, schwebst gerne in Gedanken davon und das ist etwas tolles – aber wenn Du die Augen aufmachst und umgeben bist von Chaos, wie lange wirst du diese Meditation glauben – wie lange wirst Du Dich in Kontemplation üben, wenn sich Dein Leben dadurch nicht verändert. Meinst Du, das der Obdachlose, nur weil er sich sagt, er sei reich, plötzlich einen Geldkoffer findet?

Wenn Du heute im Dreck Deines Lebens stehst, ist der Gedanke reich zu sein einfach viel zu groß, zu diffus und vage, um als Affirmation dienlich zu sein und zu große Affirmationen sind gefährlich, das weißt Du jetzt.

Du kannst nur bekräftigen, was du auch für dich fühlen kannst. Wenn Du Liebe willst, muss Du erstmal ein wenig Liebe in deinem Leben fühlen können. Du kannst dir das erschaffen, natürlich kannst du das – aber in kleinen Schritten. Fange bei Dir selbst an damit. Such in den kleinen Dingen, die Dich täglich umgeben.
Nicht immer zeigt sich das so, wie du es erwartest, sogar recht selten, weil Erwartungen immer viel zu hoch gegriffen sind. Es kann sein, das da einer wie ich kommt und dich am Kragen packt und Dir seine Wahrheit ins Gesicht sagt – unschön, aber auch das kann aus Liebe geschehen.

Es geht einfach nicht, dieses denke nach und werde Reich – womit ja nicht nur Geldreichtum gemeint ist. Du führst nur einen Immerwährenden Krieg in Deinem Kopf – Verstand gegen Unbewusstes, Vorstellung gegen die Realität. Ich bin reich, Ich liebe mich selbst – und wühle in der Scheiße.

Unrealistische Affirmationen sind Krieg.
Krieg gegen die eigene Realtität, Du belügst Dich.
Und vor allem Krieg gegen das eigene Unterbewusstsein.
Was meinst du wer den Sieg davon trägt?

Bis jetzt habe ich gesagt, das Affirmationen Unsinn sind, weil sie nicht helfen. Dennoch sind positive Glaubenssätze eine Geheimwaffe – man muss nur verstehen, wie man sie richtig verwendet.

Und Wie?

Gefühle und Fragen sind die Antwort.

Du fühlst ja, was du bist, Verzweiflung, Trauer, Energielosigkeit – das lässt sich endlos fortsetzen. Aber Du fühlst es, nicht wahr? Denn das ist in Deinem Leben.
Und wir haben festgestellt, das Du eine globale Affirmation nicht fühlen kannst, weil das nicht in Deinem leben ist. Auch richtig?

Schon jetzt wird klar, worauf es ankommt beim Affirmieren – Deine Gefühle nämlich.
Es ist leicht, Gefühle mit Affirmationen hervorzurufen, wenn Du sie schon kennst.
Aber, wie gesagt, Du kannst nichts fühlen, was du nicht kennst. Wie sollst du das dann bekräftigen?
Du kannst Dir was vorstellen, wie reich zu sein, aber kannst du das fühlen, wenn Du es noch nie gewesen bist?
Nein?
Dann ist die Affirmation nutzlos, sogar gefährlich, das wissen wir bereits.
Solange Du mit Worten gegen deine Gefühle kämpfst, solange verarscht Du Dich selbst!

Was Du tun kannst, wenn Du wirklich raus willst?
Verändere Deine Affirmation zu etwas, was erreichbar ist, etwas was Du tatsächlich tun kannst.
Eine Affirmation muss in ein Tun führen können. Vielleicht in ein verändertes Tun, sodass Du in bestimmten Situationen anders handelst, als bisher.

Das machst Du in 2 Schritten.
Der wichtigste Schritt ist auch gleich der Erste:
Reflektiere deine Situation – was ist jetzt, was bin ich – und nimm das erstmal an.
Nimm es ersteinmal an!

Das bist Du, jetzt zu dieser Stunde, das ist Dein Bild Deiner Realität.
Das bist du.
Annehmen heißt hier, das du akzeptierst, wer Du bist.
Nicht bewerten, nur weil Du nicht zufrieden bist damit denn das wäre ganz schlecht, letztlich bist du gerade deswegen in der Situation – es ist wie es ist!
Und nicht einen Gedanken sagen, wie: „ich liebe mich wie ich bin.“
Denn das tust Du ja offensichtlich nicht – und hier liegt die Betonung auf dem Tun.
Wenn Du das bisher nicht gefühlt hast, wird dieser Gedanke wie Glas an dem Felsen deiner Selbstzweifel zerschellen.
Erstmal genügt es sich so anzunehmen, wie Du bist, und Ja – wenn du deshalb weinen musst, wenn es dir Schmerz verursacht – Du selbst hast dich da rein laviert, das musst Du annehmen und das tut weh. Erdulde es!
Lass das zu – ich wette, das Du davor bisher aus Selbstmitleid immer weggelaufen bist!
Nur wenn Du die zugrundeliegenden Gefühle zulässt, lässt Du sie zugleich auch los.

Der Erste Schritt also ist Annehmen und loslassen – es ist wie es ist – egal wie es ist.
Es ist. Nicht mehr, nicht weniger.
Keine sorge, es geht nicht um Perfektion, es geht nur darum, das Du es tust, ganz egal, ob Du nun glaubst, das es gut genug ist oder nicht, einfach nur tun.
Der nächste Schritt, wenn Du etwas erreichen möchtest, das Dir unbekannt ist, ist:

Fragen stellen.

Denn bei Fragen die du Dir selbst stellst, kann Dir Dein Denken, deine unbewussten Glaubenssätze und Deine Realität nicht dazwischen funken. Es ist nur eine Frage. Und diese bezieht einfach Dein ich, Dein Sein und Deine Realität mit ein, alles ist damit beschäftigt diese Frage zu hören und nichts davon wehrt sich dagegen, es ist nur eine Frage.

Die drei Psychologen – und die Namen werde ich garantiert falsch aussprechen –  Senay, Albarracín und Noguchi gaben den Teilnehmern ihres Experiments schwierige Rätsel zu lösen. Eine Gruppe sollte vorher auf einen Zettel zwanzigmal schreiben: „Ich werde viele Rätsel lösen“.
Die andere Gruppe: „Werde ich viele Rätsel lösen?“

Die zweite Gruppe schaffte fast doppelt so viele Rätsel wie die erste. Es folgten weitere ähnliche Experimente, die allesamt mit demselben Ergebnis endeten:

Es ist deutlich wirkungsvoller, wenn wir uns Fragen stellen, als wenn wir uns ein erfolgreiches Ergebnis einreden wollen.

Fragen, so die Erklärung der Forscher, machen uns neugierig und erinnern uns an die Ressourcen, die wir in uns tragen. So zapfen wir die eigenen Kräfte an, statt gegen sie zu agieren. Dabei erkennen wir auch unsere Ängste und „negativen“ Gedanken und Glaubenssätze an und beziehen sie mit ein. Wir versuchen nicht, sie abzuschneiden und haben daher auch nicht mit ihrem Widerstand zu kämpfen. Nein, wir nehmen uns im Ganzen an, Körper und Geist entspannen sich, Bewusstsein und Unterbewusstsein können Hand in Hand gehen. Und die Kraft, die wir dabei sparen, kann unser Gehirn für kreative Antworten einsetzen. Diese Studie kannst Du Dir auf Pupmed gerne ansehen, Link in der Beschreibung.

Angenommen, Du stehst vor einer wichtigen Prüfung. Dann denkst Du vielleicht: „Scheiße, ich bin schlecht in Prüfungen, das wird in die Hose gehen“, und dann denkst Du vielleicht, „nein, warte, ich muss positiv denken  – ich bin gut in Prüfungen, ich bin gut in Prüfungen“ … wenn Du Dich bei einem dieser Sätze, dieser negativen oder positiven Feststellungen, erwischst, kannst Du kurz innehalten und aus dem „Ich bin“ oder „Ich werde“ eine Frage machen:

„Bin ich gut in Prüfungen?“ oder „Werde ich gut sein in dieser Prüfung?“
Stelle Dir Fragen, anstatt dir ein fertiges Ergebnis einzureden.

Ich selbst erinnere mich an eine fast unmöglich erscheinende Begebenheit, in der ich zusammen mit meiner damaligen Ehefrau Andrea innerhalb kürzester Zeit und über das Wochenende, eine in weite ferne gerückte Reise umorganisieren musste – von der für unsere Familie wirklich vieles abhing.

Andrea sagte: „Wir werden fliegen.“
Ich sagte: „Wir werden fliegen, aber wie?“
Andrea: „Ich weiß es nicht, wie. Aber wir finden eine Lösung.“

Ich möchte nicht über die Umstände von damals sprechen, das wäre mir etwas zu nah gerade, aber ich sage dir, es schien unmöglich zu sein, diese für unsere Tochter so wichtige reise noch anzutreten.
Dieses Wie? schwang in uns mit, zunächst ohne das sich eine Idee oder Antwort fand. Andrea war es dann, die mir vorschlug, ich könne evtl noch jemand Bestimmten anrufen, von da wurde uns einmal gesagt, wenn wir Hilfe brauchen, sollen wir uns melden. Ich hätte das unter normalen Umständen nicht gemacht, weil ich innerlich nicht mehr glaubte, das es noch Sinn macht. Aber ich war hoffnungsvoll, das Andrea doch Recht hat und ich auf das hören soll.
Das war am Freitag Nachmittag. Mittwochs darauf saßen wir im Flieger nach Brasilien. Es war Andrea die mich darauf brachte, quasi ins Nichts meine Frage zu stellen. Sie war es dann auch, die als Antwort auf den nächsten Schritt kam. Und meine Hoffnung war geweckt. Meine Frage wurde nicht nur beantwortet, die Antwort war deutlich besser, als man es in dieser Situation erwarten hätte dürfen. Der Vernunft wegen hätten wir an diesem Freitag aufgeben müssen. Ich hätte das getan – aber ich wollte glauben und mein Wie? hielt die Hoffnung in mir aufrecht.

Ich weiß noch ein paar Gelegenheiten, wo mir scheinbar unglaubliche Dinge gelangen – und jedes mal war das letzte was ich davor tat – mich zu fragen, ob ich das wohl schaffen werde? Nicht, ich werde das schaffen, das hat nie geklappt, Ich habe zweifelnd gefragt: „ob ich das schaffen werde?“

Wenn Du ein Gewichtheber bist, dann weißt Du ja, wie ein Gewicht sich anfühlt. Da ist es richtig gut, sich zu sagen, das schaffe ich, das krieg ich gerissen. Ich bin stark – das ist ein Ansporn. Wenn Du also weißt, wie sich etwas früher angefühlt hat, dann kann man solche Affirmationen auch einsetzen um ein noch besseres Ergebnis zu erreichen oder bei etwas schwerem weiterzumachen.
Aber, nur so als Versuch, versuche in so einem Fall doch trotzdem mal eine Frage. Ich bin gespannt auf Dein Ergebnis.

Mit einer Frage kannst Du Dinge affirmieren, die noch nicht in Deinem Leben sind, von denen Du nicht weißt, wie Du dahin kommen sollst. Mit Fragen kannst Du deinen Geist und Dein Gefühl auf alles einstimmen und somit in Resonanz kommen, mit den Dingen, die Du haben möchtest.
Werde ich ein Obdach finden?
Werde ich Liebe finden?
Werde ich gut sein bei meiner Prüfung?

So oder so ähnlich kannst du Deine Fragen formulieren.

Doch bei zwei Dingen sei vorsichtig:
1. Du musst ehrlich zu Dir selbst sein.
Erwartungen sind hier falsch am Platz, Du musst dem Ergebnis schon den Raum geben, den es haben will und nicht den, den Du ihm geben willst. Erwartungen machen uns nämlich blind für die vielen kleinen Dinge, in denen sich Glück, liebe und Erfolg – also Deine Antworten – zeigen. Und die kannst Du leicht übersehen, wenn Du auf Deinen Erwartungen beharrst.

Und 2. Mache kleine Schritte für den Anfang. Als Obdachloser wird es Dir zunächst wenig nützen, wenn Du Dich fragst, ob Du reich sein wirst. Da sind – um aus der Tretmühle zu kommen – erstmal andere Dinge wichtiger. Denke also an Deinen nächsten Schritt.
Und dann den nächsten Schritt. Und den nächsten. Deine Fragen werden dich mit jedem Schritt führen, von Antwort zu Antwort.

Zuletzt bleibt nur noch, das du, nachdem sich deine Antwort gefunden hat, auch danach handeln musst. Aber das ist Deine alleinige Entscheidung.
Tun musst Du. Erst dann, wenn Du tust, wirst Du letztlich fühlen, was du mit Deinen Affirmationen herbeirufen möchtest. Da wird es dann zur Bekräftigung und hier erst beginnt das Resonanzgesetz zu greifen.

Du bist 100%ig unschuldig an den Programmierungen, die Du als Kind erhalten hast. Aber als Erwachsener bist Du zu 100% selbst dafür verantwortlich, das zu ändern!

Zum Abschluss noch ein Satz von mir, denn ich gerne immer wieder sage:
Glück ist nichts Großes, es ist kein Ziel, das man erreicht und ab dem Moment ist man zwangsläufig glücklich.
Nein, Glück ist nichts Besonderes oder Erstrebenswertes – Glück ist nur die Summe vieler kleiner Dinge. Glück bringt einzig, was Du an kleinen glücklichen Momenten auf Deinem Weg erlebst.
Ebenso wie Liebe oder Angst ist auch Glück eine Entscheidung!

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Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag und ganz viel Glück,

Bis zum nächsten Mal, euer Thomas!

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Quellen:
Tim Schlenzig: https://mymonk.de/nutzlose-affirmationen/
Senay, Albarracín und Noguchi: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20424090

Hallo ihr Lieben! Ich bin Thomas Speck, ein jung gebliebener Jutebeutel, Podcaster und Österreicher, in der Reihenfolge. Eigentlich handzahm, bekannt für meinen Sarkasmus - manche nennen mich gar zynisch - und für meine beißende Satire. Jedenfalls schlagfertig, möchte ich meinen! Ich kann auch freundlich und nett, aber Blatt vorm Mund mag ich nicht. Die Wahrheit die ich sage, ist immer meine Wahrheit, ich behaupte nicht - und das erwarte ich auch nicht - damit Recht zu haben. Aber, ich fordere Dich heraus: Schreib mir auf Social Media oder hier in den Kommentaren und Überzeuge mich!

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Quellen:
Tim Schlenzig: https://mymonk.de/nutzlose-affirmationen/
Senay, Albarracín und Noguchi: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20424090

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